1938 - 1945 Anschluss- und Kriegsjahre

Heldenehrung beim Kriegerdenkmal 1942

Die gewaltigen Umwälzungen des Jahres 1938 brachten auch für das Feuerwehrwesen große Veränderungen.

Bei der Hauptversammlung am 24. April 1938 wurde die freiwillige Feuerwehr einstimmig aufgelöst und in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt.

Die Generalversammlung am 20. Juli 1938, in Anwesenheit von Bürgermeister Hans Danner und des NSDAP-Ortsgruppenleiters, stand im Zeichen der Zusammenlegung aller drei Feuerwehren zur "Gemeinde-Feuerwehr Wartberg".

Alle drei Wehren erhielten eine einheitliche Leitung und wurden in drei Züge eingeteilt.

Die Wahl ergab folgendes einstimmiges Ergebnis:

Wolfram Ludwig

Wehrführer: Ludwig Wolfram
Stellvertreter: Johann Ganglbauer
Schriftführer: Karl Heiler
Zahlmeister: Johann Scharax
Zeugwart: Franz Woracek
Zugsführer für Wartberg: Ferdinand Leitenmayr
Zugsführer für Strienzing: Franz Ebner
Zugsführer für Ehrnsdorf: Franz Blaimschein

Alois Metzl legte bei dieser Versammlung seine Funktion zurück (er war von 1920 - 1938 Wehrführer, von 1923 - 1936 Bezirksobmann und in den Jahren 1934 bis 1936 Kreisleiter; Ehrenwehrführer Metzl starb am 22. November 1950).

Die Zeit des Anschlusses an das Deutsche Reich war von einer noch strafferen Organisation gekennzeichnet, was auch dadurch zum Ausdruck kam, dass die Feuerwehr als ein "Teil der Polizei" bezeichnet und ihr der Rang einer "Hilfspolizei" eingeräumt wurde.
Beim "Tag der deutschen Polizei hatte man in Strammheit und Geschlossenheit aufzutreten". Am 21. April 1940 nahm Bürgermeister Hans Danner eine "Eidesleistung auf den Führer" ab.

Im Februar 1942 musste ein Kälterekord (-36oC) hingenommen werden. Für die Ostfront organisierte man eine Pelz- und Wollsachensammlung.
Der Mangel an Einsatzkräften infolge der Kriegswirren führte im Oktober / November 1943 zu einer Notdienstverordnung des Bürgermeisters und Ortspolizeiverwalters von Wartberg, mit der männliche Personen als Ergänzungskräfte herangezogen und verpflichtet wurden. Auch die HJ versah Feuerwehrdienst.
An Einsatzgeräten erhielt die Feuerwehr im Jahre 1941 eine neue Sirene und am 27. Juni 1944 eine neue Kraftspritze, TS 8 (die alte Spritze wurde am 31. Aug. 1943 verkauft), 120 m C-Schläuche, 40 m B-Schläuche sowie drei Sauger.

1938 - 1945

BRÄNDE, GRÖSSERE EINSÄTZE UND SONSTIGE EREIGNISSE IN WARTBERG AN DER KREMS

10. April 1938 Anlässlich der Volksabstimmung (Anschluss an Deutschland) stand die Feuerwehr in Alarmbereitschaft, da man befürchtete, dass "landfremde Elemente" die Abwesenheit der Wähler von den Höfen zu Brandlegungen nützen könnten!

23. Sept,. 1938 Einsatz bei Verdunkelungsübung

20. Juli 1939 Brand des Radnergutes in Maisdorf

5. Dez. 1940 Brand in der Pomunkelmühle

9. Juni 1943 Größerer Brandeinsatrz am Magdalenaberg

23.,24. Feb. 1944 Nach Luftangriffen auf Steyr kam es über Wartberg zu Luftkämpfen, wobei ein mit Benzin gefüllter Kanister abgeworfen wurde und das Stadldach und die Decke des Unterkirchweger-Gutes durchschlug.

30. Juli 1944 Brand des Anwesens Kötzlbäuer;,,als Entstehungsursache wird Zeitzündung (Bombe) angenommen".

11. Nov. 1944 Durch eine Brandbombe fiel das Bauernhaus Holzinger im Föhrenschacher, Maisdorf, zum Opfer.

Vom März 1944 bis April 1945 gab es 107mal Flieger-Alarm und daher Bereitschaftsdienst!

Quelle: Festschrift 100 Jahre FF Wartberg an der Krems, E-AW Johann Penninger.