Allgemeine Geschichte des Feuerwehrwesens

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Schon im alten Ägypten suchten wohlhabende Leute ihr Hab und Gut durch eine private Feuerwehr, die aus Sklaven gebildet wurde, zu schützen. Man erkannte auch schon frühzeitig die Wichtigkeit vorbeugender Maßnahmen und hat diese bereits in der Antike gesetzlich geregelt.

Der früheste organisierte Brandschutz dürfte militärischen Ursprungs gewesen sein. Bei Feldzügen wurden wahrscheinlich bestimmte Abteilungen des Heeres zur Bekämpfung von Bränden eingesetzt.

Die Römer kannten bereits eine zentrale Feuerschutzordnung, die sich nicht nur auf Rom selbst, sondern auch auf die römischen Provinzstädte und Militärlager erstreckte. Die Römer besaßen die erste gut organisierte Feuerwehr, der bis ins 19. Jahrhundert hinein nichts Vergleichbares zur Seite gestellt werden konnte.

Im Hinblick auf den Brandschutz begann man in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bedeutende Maßnahmen zu setzen, die für Österreich Geltung hatten. Die 1686 erneuerte Leopoldinische Feuer Ordnung brachte wichtige feuerpolizeiliche Vorschriften. Darin wurde eine regelmäßige Feuerbeschau und Überprüfung aller Gebäude angeordnet. Noch fortschrittlicher war die Theresianische Feuerordnung aus dem Jahre 1759, und wirklich entscheidend für ganz Österreich waren dann schließlich die Josephinischen Feuerordnungen von 1780 bzw. 1782, von denen die eine für die Landstädte und Märkte, die andere für das offene Land erlassen worden war. Ihr Inhalt war zum Teil auch in die Bauordnung aufgenommen worden.

Im Jahre 1847 wurde die Feuerwehr des Stiftes St.Florian, als eine der ältesten in Oberösterreich, auf freiwilliger Basis gegründet. Aufgrund der damals geltenden Feuerlöschordnungen war jeder verpflichtet, im Brandfall zu helfen. Die Bekämpfung eines Brandes oblag den Zünften und Gilden. Kam es zu einem Brand, so gab es zwar viele Helfer, jedoch fehlte, abgesehen von den technischen Hilfsmitteln, die einheitliche Führung und eine entsprechende Ausbildung. Große Ortsbrände waren die Folge.

Zu Beginn der 60er Jahre des vorvorigen Jahrhunderts nahmen sich viele Turnvereine des Feuerlöschwesens an. Turnerriegen wurden für die Brandbekämpfung besonders ausgerüstet und ausgebildet. So kam es zur Gründung von Turnerfeuerwehren in den Städten Linz, Steyr und Wels, später auch in anderen Orten. Als aber die Aufgaben, die mit der Umgestaltung der alten Feuerlöscheinrichtungen in eine Feuerwehr verbunden waren, immer größer wurden und Mittel beanspruchten, über die die Turnvereine nicht mehr verfügten, überließen diese oft die Weiterführung des Begonnenen anderen Leuten; der Gedanke, Freiwillige Feuerwehren zu gründen, begann sich durchzusetzen.

 

Die ersten Freiwilligen Feuerwehren Oberösterreichs entstanden:

1864 in Steyr,
1865 in Enns und Bad Ischl,
1866 in Braunau, Gmunden, Linz, Ried im Innkreis,
1867 in Wels und Kirchdorf,
1868 in Aschach, Engelhartszell, Hofkirchen bei Lembach, Kremsmünster und
1869 in Eferding, Freistadt, Mattighofen, Mauthausen, Mondsee sowie in der Steyr-Waffenfabrik.

Die Gründung der Feuerwehren erfolgte auf Vereinsbasis; die Satzungen unterlagen der Genehmigung durch die Statthalterei. 1869 bildete sich der OÖ. Feuerwehrverband, und 1885 kam es zur Gründung von Bezirksverbänden.

Im Jahre 1873 erschien die erste Feuerpolizeiordnung für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Sie bestimmte, dass die Feuerpolizei in den selbständigen Wirkungsbereich der Ortsgemeinde gehöre. Der Gemeindevorsteher hatte die nötigen Vorkehrungen zu treffen, damit alles, was zum Ausbruch einer Feuersbrunst führen könne, möglichst beseitigt werde. In jeder Ortsgemeinde hatte der Gemeindevorsteher, wenn nicht bereits eine freiwillige oder besoldete Feuerwehr bestand, einen Aufruf zur Gründung einer Feuerwehr zu erlassen, der jährlich zu erneuern war. In weiterer Folge kam es nun zu zahlreichen Neugründungen, so auch in Wartberg an der Krems im Jahre 1895.

Quelle: Festschrift 100 Jahre FF Wartberg an der Krems, E-AW Johann Penninger.