Brandvoraussetzungen und Löschmöglichkeiten

Jeder Helfer, der mit Wandhydrant oder Handfeuerlöscher eine erfolgreiche Brandbekämpfung bei einem Entstehungsbrand erzielen will, sollte nicht nur mit der Handhabung der Geräte ausreichend vertraut sein, er muss darüber hinaus auch die Vorgänge der Verbrennung kennen und die Wirkung der Löschmittel verstehen.
Der Löscherfolg darf daher nicht dem Zufall überlassen werden, sondern muss sich auf ein entsprechendes Wissen stützen.

 

Chemisch physikalische Grundlagen der Verbrennung

Der Verbrennungsvorgang beruht auf einer chemischen Reaktion, und zwar auf der chemischen Verbindung eines brennbaren Stoffes mit Sauerstoff. Der Vorgang wird als "Oxidation" bezeichnet, der Sauerstoff dazu wird im Allgemeinen der Luft entnommen. Feste, nicht schmelzende brennbare Stoffe verbrennen in Form von Glut, meist mit einem gleichzeitig ablaufenden Flammenbrand, Brennbare Gase und die Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten verbrennen in Form von Flammen!

Voraussetzung für die Verbrennung

Für eine Verbrennung müssen vorhanden sein:

  • Ein brennbarer Stoff
  • Sauerstoff
  • Wärme (zum Erreichen der Zündtemperatur bzw. zum Halten der Verbrennungstemperatur)
  • Die Reaktionsbereitschaft, z.B. richtige Mengenverhältnis (der brennbaren Gase und Dämpfe mit Luft)


Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, kommt es zur Verbrennung!

Beispiele der Stoffe:

Nach ihrem Brennverhalten werden die brennbaren Stoffe in Brandklassen eingeteilt:

A    Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen, zB.: Holz, Kohle, Papier, Stroh, Faserstoffe, Textilien
B    Brände von flüssigen Stoffen oder flüssig werdenden Stoffen, zB.:    Benzin, Benzol. Heizöl, Äther, Alkohol, Harze, Teer
C    Brände von Gasen, zB.: Acetylen, Wasserstoff, Methan, Propan, Stadtgas, Erdgas
D    Brände von Metallen, zB.: Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium
F    Brände von Fetten, zB.: Speiseöle und Fette




Neben der Einteilung in Brandklassen kann man brennbare Stoffe noch unterscheiden nach:

  • Entzündbarkeit (schwer-, normal-, leicht-, selbstentzündlich)
  • Brennbarkeit (schwer, normal, leicht)
  • Verbrennungswärme (Heizwert)
  • Verbrennungstemperatur

 

Sauerstoff


Sauerstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas und ist zu 21 % in der Luft enthalten. Sauerstoff selbst ist nicht brennbar, ohne Sauerstoff ist aber keine Verbrennung möglich (Verbrennung = Verbindung mit Sauerstoff).

Wärme


- Zündtemperatur
Die Verbrennung wird durch die Zündung eingeleitet. Die Zündtemperatur ist die niedrigste Temperatur, bei der ein brennbarer Stoff an der Luft ohne äußere Flammeneinwirkung zu brennen beginnt (z.B. Papier ~ 185 °C).
- Flammpunkt brennbarer Flüssigkeiten:
Brennbare Flüssigkeiten brennen selbst nicht, sondern nur ihre Dämpfe. Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die niedrigste Temperatur dieser Flüssigkeit, bei der sich ausreichend Dämpfe für ein entflammbares Dampf/Luft - Gemisch bilden (z.B. Benzin ca. -30°C, Dieselkraftstoff mindestens 55°C). Je niederer der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist, umso brandgefährlicher ist sie.
Brennbare Flüssigkeiten werden in 3 Gefahrenklassen unterteilt:
Gefahrenklasse I: Flammpunkt unter 21°C
Gefahrenklasse II: Flammpunkt von 21 bis 55°C
Gefahrenklasse III: Flammpunkt über 55 bis 100°C

Richtiges Mengenverhältnis


Die Oxidation von brennbaren Gasen und Dämpfen ist stets nur in ganz bestimmten Mischungsverhältnissen zwischen Brennstoff und Luft möglich. Jeder Überschuss, ob Brennstoff oder Luft, wirkt hemmend auf die Reaktion. Je besser das optimale Mischungsverhältnis getroffen wird, desto rascher läuft die Verbrennung ab. Jenen Bereich, in dem eine Zündung von Gasen oder Dämpfen möglich ist, nennt man Zündbereich oder Explosionsbereich.

Löschmöglichkeiten


- Der Löschvorgang
Beim Löschvorgang ist mindestens eine der Voraussetzungen für die Verbrennung zu unterbinden. Dies erfolgt entweder durch Aufbringen von Löschmittel, oder durch den Entzug des brennbaren Stoffes, z.B. das Absperren der Gaszufuhr bei einer brennenden Gasleitung.

- Die Löschmittel:

Man unterscheidet:
- Löschmittel mit kühlender Wirkung - Wasser = Entzug von Wärme
- Löschmittel mit erstickender Wirkung - Schaum = Entzug des Luftsauerstoffes
- Löschmittel mit störender Wirkung - Pulver = Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit
Glut bekämpfe mit Wasser. Flammen lösche mit Pulver. Zum Abdecken verwende Schaum.

 

Dieser Beitrag stammt mit freundlicher Genehmigung von: Österreichischer Zivilschutzverband

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